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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 62

1869 - Hildburghausen : Nonne
62 Alte Geschichte. C. Die Römer. 24. Länder und Völker Italiens. 1. Lage, Gestalt und Klima Jtalien'ö. 2. Geographische Einstellung: Oberita- lien (Gallien jenseits und diesseits des Po, Ligurien), Mittelitalien (Etrurien, Latium, Kampanien, Samnium) und Unter Italien (Apiilien und Kalabrien),; Inseln: Sizilien, Sardinien und Korsika. 3. Die alten italischen Völker: Etrusker, Samniler und Latiner. Zusammenstießen dieser Völker in Rom. 1. Fast in Form eines Reiterstiefels streckt sich Italien in das Mittelmeer hinaus. Nur im Norden hängt es durch den Granitwall der Alpen mit dem Hauptkörper unseres Ertheils zusammen, auf den drei Jtalien's anderen Seiten ist es vom Meer umflossen. Ein Ausläufer der Alpen, Lage. die Bergkette der Apenninen, durchstreicht die ganze Halbinsel in südöst- licher Richtung und bildet mit seinen mannichfaltigen Verästelungen gleich- sam das Gerippe, auf welchem die italienischen Landschaften als Abdachung oder mäßige Hochebenen sich lagern. Die größte Höhe — 8000' — er- reichen die Apenninen in den heutigen Abruzzen; weiter südlich spalten sie sich in zwei Zweige und senden niedrige Ausläufer nach den beiden Spitzen Süditaliens. Viele Bäche rinnen von beiden Seiten des Ge- birges herab, fallen aber, da die Halbinsel schmal ist, zeitig ins Meer. Außer dem Po, welcher in Obcritalien ein ausgedehntes Flußsystem bildet, sind nur der Arno und die Tiber schiffbar. Die Natur hat Italien zu einem europäischen Lustgarten geschaffen. In den südlichen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Hiinmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Tagen die Mittagsgluth. Die edelsten Früchte gedeihen dort fast ohne Wartung und Pflege. Zwei-, ja dreimal trägt im Jahre der Acker und fünfmal verjüngen sich die Wiesen. Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus günstige Lage. Durch das Mittelmeer steht es nicht nur mit den gesegnetsten Ländern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in naher Verbindung. Am frühesten war die Westseite der Insel kultivirt, wie denn auch hier der Hauptschauplatz für die Geschichte des Landes liegt. Einthei- 2. Italien besteht aus drei Theilen: aus Oberitalien, Mittelitalien lung des und Unteritalien oder Groß-Gricchenland. ^ _ Laubes. Oberitalien, die fruchtbare, vom Po (Padus) durchströmte Tief- ebene enthielt: a. Gallien jenseits des Po — Städte: Mailand, Verona, Mantua und Aquileja; b. Gallien diesseits d es Po — Städte: Ravenna und Bologna; und o. Ligurien — Städte: Genua und Nizza. — Gallische Völkerschaften. Mittelitalien enthielt an der Westküste: a. Etrurien — Städte: Klusium, Falerii und Veji (100,000 Einwohner); b. Latium, das Stammland der Römer —- Städte: Nom, Albalonga und Ostia; c. Kampanien — Städte: Kapua, Rola, Herkulanum, Pompeji und Neapel mit dem Berge Vesuv (3000'); an der Ostküste d. Samnium — Stadt Benevent. Unteritalien enthielt a. Apulien — Städte Kannä und Tarent; b. K alabrien Hafenstadt Brundusium.

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 67

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die ersten Konsuln. 67 neu aufgenommenen Senatoren wurden von den patrizischen, welche nach wie vor Patres hießen, durch das Beiwort Oonseripti unterschieden; und Patres (et) eonseripti war seitdem der Titel der Senatoren in der An- rede bei feierlichen Versammlungen. 2. Obwohl die Könige hauptsächlich durch den Einfluß der Patrizier gestürzt waren, so gab es doch Viele unter ihnen, denen die republikanische Staatsform nicht gefiel. Insbesondere klagten vornehme Jünglinge über die Strenge des herrschenden Regiments und der neuen Gesetze. Allmälig entstand in ihnen der Plan, die Konsuln zu stürzen und den Tarquinius zurückzurufen. Schon sollten Briefe an Tarquinius abgehen, da aber ward die Sache entdeckt und die Verhaftung der Schuldigen bewirkt. Unter diesen befanden sich die eigenen Söhne des Brutus und zwei Neffen des Kolla- tinus. Die beiden Konsuln versammelten das Volk auf dem Forum und ließen die Angeklagten vorführen. Zuerst kamen die Söhne des Brutus. Der Väter sprach das Todesurtheil über sie und ließ es alsbald durch die Liktoren vollziehen. Darauf kamen die beiden Neffen des Kollatiuus. Dieser wünschte seine Verwandten zu retten und trug auf Verbannung au. Brutus aber sprach für den Tod. Da wurden auch diese beiden Jünglinge hingerichtet und nach ihnen alle übrigen Verschworenen. Kollatinus erschien darnach zum Konsul zu schwach, mußte sein Amt niederlegen und sich aus Rom entfernen. An seine Stelle trat Pub l in s P.valerins: Valerius, der sich den Beinamen „Publikola", d. i. Volksfreund erwarb, Provoka- indem er dem Volke das Recht der Provokation verschaffte. tion. 3. Tarquinius suchte jetzt mit Waffengewalt die verlorene Herrschaft wiederzugewinnen. Er rückte mit einem Heere, das die etruskischen Städte Veji und Tarquinii gestellt hatten, ins römische Gebiet ein. Am Walde Arsiah kam es zu einer hartnäckigen und blutigen Schlacht. Als Bru- Arsia. tus und Aruns, beide an der Spitze ihrer Reiterei, einander ansichtig wur- den, sprengten sie, von gleicher Kampflust entflammt, gegen einander. Beide fielen, jeder vom Andern zum Tode getroffen, im Zweikampf. Endlich trat das feindiche Heer den Rückzug an. Der Sieger Valerius ließ die Leiche des Brutus auf das Herrlichste bestatten und hielt ihm nachher die bei allen ausgezeichneten Männern übliche Lobrede (laudatio). Die Frauen von Rom aber betrauerten den Rächer der Ehre ihres Geschlechts ein ganzes Jahr lang. 4. Tarquinius ließ darum die Hoffnung, die Königswürde wieder zu erlangen, noch nicht fahren. Er wiegelte zunächst Porsenna, den König Porsenna. der Etrusker und darnach die Latiner gegen Rom auf. Als Letztere den Kampf begannen, herrschte in Rom unter den Bürgern selbst der größte Aufruhr. Die in Armuth und Noth versunkenen Plebejer, welche den Be- drückungen der Patrizier, deren Schuldner sie geworden, bloßgestcllt waren, klagten laut und weigerten sich, Kriegsdienste zu thun. Es schien ihnen thöricht, einen Tyrannen abzuwehren, um 100 zu behalten. In dieser Gefahr schritt der Senat zu einer außerordentlichen Maßregel. Er er- nannte im Jahre 498 einen Diktator oder obersten Befehlshaber mit Diktatur unumschränkter Gewalt und ohne Provokation. Titus Lartius war 498. i) Wald Arsia, unweit von Rom, an der Grenze der Landschaften Latium und Etrurien.

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 70

1869 - Hildburghausen : Nonne
70 Alle Geschichte. Volero 472.Versammlung ermordet. An seine Stelle trat (472) Publilius Bolero, der zwar das Ackergesetz zunächst ruhen ließ, dagegen um io thätiger war, die plebejischen Magistrate selbstständig zu machen. Nach längerem Wider- sprüche der Patrizier setzte er es durch, daß Tribunen und Aedilen fortan in den Tribuscomitien gewählt wurden und daß diese Comitien ihre Be- rathungen über alle Staatsangelegenheiten ausdehnen durften *). So war denn der Staat in zwei einander gegenüberstehende Hälften zersplittert, von welchen jede ihre besondern Magistrate und Versammlungen hatte. Um so nöthiger wurden daher schriftliche Gesetze, damit das Recht dem Wechsel persönlicher Ansichten und Leidenschaften entzogen sei und die Kluft zwischen den Parteien nicht noch mehr wachse. Den Weg dazu bahnte Terentiltus der Tribun Terentilius Arsa, indem er (462) vorschlug, daß ein alle Arsa 46z. Römer verbindendes Landrecht abgefaßt werde. Die Patrizier leisteten den heftigsten Widerstand und suchten (457) das Volk durch andere Zugeständ- nisse — die Gestattung von 10 Tribunen — zu beschwichtigen, aber die Plebejer griffen zu ihrem gewohnten Mittel, zur Verweigerung des Kriegs- dienstes, und setzten so ihre Forderung durch. Im Jahr 454 reisten zuerst drei Männer nach Unteritalien und Griechenland, um die Gesetze Solons und anderer Griechen kennen zu lernen, und nach deren Rückkehr wurden im Jahr 451 zehn Patrizier mit der höchsten Gewalt und der Ausarbei- Deccmvlrat tuug der Gesetze betraut. Die Decemvirn des ersten Jahres regierten zur 451—449. Zufriedenheit und brachten 10 Gesetztafeln zu Stande, welche allgemein ge- billigt wurden. Das zweite Decemvirat (450), in das man auch drei Plebejer gewählt hatte, fügte als Ergänzung noch zwei Tafeln hinzu, miß- brauchte aber seine Gewalt, indem es eigenmächtig (ohne Neuwahl) für das folgende Jahr im Amte blieb. Der ungerechte Nichterspruch des Ap- p ius Klaud ius gegen die Virginia führte endlich den Sturz der Zehn- männerherrschaft herbei, worauf die Konsuln und Tribunen wieder in ihr Amt traten (449). — Das Gesetz der 12 Tafeln wurde die Grundlage des gesammtcn römischen Staats - und Privatrechts und mußte von der Jugend — während der Zeiten der Republik — auswendig gelernt werden. Viel Neues mag sich in der Gesetzsammlung nicht befunden haben, doch faßte sie die bisherigen Gewohnheitsrechte in ein einziges römisches Land- recht zusammen und gab den Bürgern Rechtssicherheit. Rechtsgleichheit war in dem Zwölftafelrecht nicht ausgesprochen, vielmehr wurden von dem- selben der Unterschied der Stände uuv mancher Vorzug der Patrizier geradezu anerkannt. Wichtig in staatsbürgerlicher Beziehung war auch, daß die beiden Volks- freunde Valerius itnb Horatius, welche unmittelbar nach Abschaffung der Decemvirn das Konsulat bekleideten, die Bestimmung durchsetzten, daß Plebeöcüe. die Beschlüsse der comitia tributa, Plebiscite genannt, wenn sie die Ge- i) Auch zwischen den Patriziern selbst fanden Fehden statt, indem einige Geschlech- ter sich auf die Seite des Volks neigten, so dievalerier, Horatier und seit 480 auch die Fabier. Als die Fabier deshalb von ihren Standesgenossen angefeindet wurden, verließ daö ganze Geschlecht (306 Fabier mit ihren 4000 Klienten) die Stadt und gründeten eine Kolonie an der Cremera (mündet unweit Rom in die Tiberp Hier ging in einem Kriege Roms mit Vej i das ganze Geschlecht der Fabier, von den Patriziern aufgeopfert, bis auf einen Knaben, der das berühmte Geschlecht fortsetzte, zu Grunde 477.

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 73

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die römische Held enzeit. 73 Gegner los und stieß ihm, nachdem er dem ersten Streiche desselben geschickt ausgewicken, das Schwert in die Weichen. Der Gallier sank todt zu Bo- den; Manlius riß ihm die goldene Kette vom Halse (tor^ues) und erhielt davon den Ehrennamen Manlius Torguatus. — Ein ähnlicher Vor- Manlius fall ereignete sich bei einem späteren Einfall der Gallier (348). Auch hier Torquatus forderte ein gallischer Krieger den tapfersten Römer zum Zweikampfe auf. 361. Markus Valerius nahm die Forderung an und stritt, wie es heißt, unter dem Schutze der Götter. Während des Kampfes setzte sich nämlich ein Rabe auf den Helm des Valerius und fuhr mit Schnabel und Krallen auf den Gallier los. Dadurch wurde dieser so außer Fassung gebracht, daß ihn der Römer mit leichter Mühe tödtet'e. Run flog der Rabe, wie Valerius triumphirend, gen Himmel auf; Valerius aber führte seitdem den Beinamen Korvus Korvus (Rabe). 348. 2. Erster Krieg gegen di e S amniter (343—341). In Mittel- italien wohnte damals ein kräftiges, kriegerisches Bergvolk, die Samniter. Auf einem ihrer Eroberungözüge wurden sic von den Kampanern gehindert, brachten ihnen aber zwei solche Niederlagen bei, daß die Kampaner die mächtigen Römer zu Hilfe rufen mußten. Diese gewährten sie und so entstand 343 der erste samnitische Krieg, welcher gegen 3 Jahre dauerte, l. samniti- Zwei römische Heere waren alsbald ausgerückt: das eine von Valerius scher Krieg Korvus und das andere von Kornelius Kossuö befehligt. Valerius schlug 343—341. die Feinde im ersten Treffen, sein Kollege aber ließ sich in einen Hohlweg locken und wäre da verloren gewesen, wenn ihn nicht der Tribun D eciu s Mus durch geschickte Besitzergreifung eines Hügels befreit hätte. Bald darauf vereinigten sich die beiden konsularischen Heere und hrachten den Samnitern bei Suessulcg) eine arge Niederlage bei. Nun kam es zum Frieden (341), in welchem sich die Samniter zu einer kleinen Abgabe an Geld verstehen mußten. 3. Krieg gegen die Latiner (339—338). Die Latiner, stolz Krieg gegen auf Alter, Umfang und Macht ihres Bundes, wollten die Oberherrschaft d. Latiner der Römer nicht mehr anerkennen. Sie verlangten völlige Gleichstellung: 339 338. die Hälfte des Senats und ein Konsul sollte von ihnen gewählt werden. Dieser Antrag erbitterte die Römer dergestalt, daß sie, sofort den Krieg beschlossen. Die Konsuln Manlius Torguatus und Decius Mus rückten ins Feld; am Fuße des Vesuv trafen sie den Feind. In der Nacht vor dem Angriff sahen beide Feldherren eine übermenschliche Gestalt, welche verkündete, daß von dem einen Heere einer der Feldherren, das andere Heer aber ganz den Todesgöttern verfallen sei. Sie kamen überein, daß der, dessen Flügel weichen würde, sich und das feindliche Heer den unter- irdischen Göttern weihen sollte. Außerdem wurde beschlossen und bekannt gemacht, kein Römer solle sich bei Todesstrafe in ein einzelnes Gefecht ein- lassen. Doch der eigene Sohn des Manlius übertrat daö Gebot. Mit einem Trupp Reiter auf Kundschaft ausgeschickt, wurde er von einem feind- lichen Anführer zum Zweikampf herausgefordert, nahm den Kampf an und töd- tete seinen Gegner. Allein der Vater hielt am Buchstaben des Gesetzes. Zuerst Strenge d. krönte er den Sohn als Sieger, dann aber ließ er ihn, alö Ucbertreter der Manuus. Kriegszucht, im Angesichte des erschrockenen Heeres enthaupten. — Als H Suessula, Stadt in Kampanien.

5. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 78

1869 - Hildburghausen : Nonne
78 Alte Geschichte. dem Marsfelde, wo auch dem Oberfeldherrn der Eid der Treue geleistet wurde. Aus der erlesenen Mannschaft bildete man Legionen, denen (bis auf die Zeiten der punifchen Kriege) die Centurieneiutheilung des Die Servius Tullius zu Grunde lag. Die Legion bestand aus 3 Abtheilungen Legionen. Schwer- und 2 Abtheilungen Leichtbewaffneter; jede Abtheilung hatte 15 Manipeln und jede Mauipel zwei Centurien *). Im Ganzen zählte eine Legion 4 — 5000 Mann 2). Dazu kamen noch 300 Reiter, die auf beiden Enden der Schlachtreihe aufgestellt waren und darum alae, Flügel, hießen. In der Regel bildeten zwei Legionen, verstärkt durch eine bedeu- tende Anzahl Hilfstruppen, ein konsularisches Heer. Unter dem Oberbe- fehlshaber standen die Legaten (Unterfeldherrn); die Legion wurde von dem Kr i eg s t ri b u n e n, die Centurie von dem Centurio (Hauptmann) angeführt. Die Befehlshaber der Bundestruppen hießen Präfekten. — Geldzeichen. Das älteste Feldzeichen war eine Stange mit einem Bündel Heu, Mani- pulus genannt; dann ein Speer, an dessen Spitze eine Hand, kleine runde Schilde oder ein sonstiges Bildwerk befestigt war. In der späteren Zeit blieb der Adler, gewöhnlich von Silber, das Hauptfeldzeichen. — Auf dem Marsche schlugen die Römer allabendlich ein Lager auf. Dieses hatte die Gestalt eines Vierecks, war mit Schutzgräben umgeben und barg in sich eine Menge von Zelten. Je 10 Soldaten erhielten ein Zelt und mußten das Material dazu mit sich tragen. War eine befestigte Stadt einzuneh- inen, so umgab man sie mit einem Walle und baute dann von diesem Dämme bis zur Stadtmauer. Auf den Dämmen wurden die Wurfmaschi- nen und Mauerbrecher (Widder) aufgestellt. Bisweilen suchte man auch durch unterirdische Gänge in die Stadt zu kommen. Sold erhielten die römischen Soldaten erst seit dem letzten Kriege gegen Veji (406). Andere Belohnun- Belohnungen waren: Kränze von Eichenlaub, von Gras, von Lorbeeren, 9en- dann Ehrenwasfen, Antheil an der Beute und später, nach den Bürger- kriegen, Anweisungen von Ländereien. Der siegende Feldherr wurde mit dem Titel „Imperator" und einem der Eroberung entlehnten Ehrennamen, vor Allem aber mit dem Triumphe belohnt. Die Manuszucht der Römer war streng. War einer ungehorsam ge- wesen, so wurde er gepeitscht oder enthauptet; hatten Abtheilungen oder Manns- Legionen sich empört oder die Flucht ergriffen, so wurde der je zehnte zucht. Mann hingerichtet. Weil dke römischen Legionen so vortrefflich eingerichtet waren, als römische Bürger sich fühlten und mit Stolz für die Größe ihres Vaterlandes kämpften, so galten sie als die berühmtesten und tapfer- sten Soldaten der alten Welt. 32. Kriege mit Jllyrien, Mazedonien, Syrien und Griechenland. 1. Rom Herrin des italienischeil Festlandes (272). Absichten auf Sizilien. Charak- ter der punifchen Kriege. (Durch den ersten punifchen Krieg 264 — 241: Sizilien römisch). Eroberung Sardiniens und Korsikas 236. Demüthigung der Illyrier 228; Besiegung der Gallier 222; Oberitalien römisch. (Zweiter punischcr Krieg 218—201: Spanien römisch.) Kampf gegen Philipp Ii von Mazedonien (200—197). Schlacht bei Kynoskephalä (197). Freigebung der Griechen. 3. Streit mit Antiochus von Syrien (192—189). Die Aetolier. Glabrio's Sieg beithermopylä (191); der des i) Seit Marius wurde die Legion in 10 Kohorten getheilt. — 2) Unter Cä- sar hatte eine 6000 Mann.

6. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 63

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die Römer. 63 Westlich von Italien liegen die drei großen Inseln: a. Sizilien (Trinakria), nur durch die Meerenge von Messina (Scylla und Charybdis) von dem Festlande getrennt — Berg Aetna (11,000' hoch); Städte: Syrakus, Messina (Messana) und Palermo (Pauormus); b. Sardi- nien und c. Korsika. 3. Das herrliche Italien mußte frühzeitig Ansiedler herbeilocken, und so sinden wir schon vor den Röniern daselbst ziemlich gebildete Völker. Die wichtigsten sind die Etrusker, die Samniter und Latiner. — Die Etrusker saßen an der Tiber bis über den Po hinaus und bildeten einen Bundesstaat von 12 unabhängigen Stadtgemeinden. Die einzel- nen Städte wurden von einem Priesteradel regiert. Zu Kriegszeiten wählte der Adel einen Anführer, welchem vollziehende Beamte beigegeben waren. Diese Beamten hießen Liktoren und trugen als Amtszeichen ein Bündel von Stäben, aus deren Mitte ein Beil hervorragte. Die Etrusker waren gottesfürchtig und hielten viel auf Wahrsagungen durch Opferthiere (Auspi- zien) und Vogelflug (Augurien). Neben dem Städte-, Straßen- und Tempelbau verstanden sie die Erzgießerei und die Bearbeitung von Thon und Metall. Noch heute findet man in den etruskischen Gräbern pracht- volle Aschenkrüge (Vasen), zierlichen Schmuck, kunstreiche Waffen. — Die Samniter bewohnten die Hochthäler und Hochebenen Mittelitaliens. Sie hatten offene, oder doch wenig befestigte Orte und führten ein einfaches, nüchternes Leben. Ihre Hauptbeschäftigung war Viehzucht und Ackerbau; als tapfere Krieger achteten sie die Freiheit für das höchste Gut. Von Zeit zu Zeit gelobten sie einen heiligen Frühling, worauf alles junge Vieh ge- opfert wurde und die in dem Jahre geborene Jugend nach 30 Jahren als Kolonisten auszogen. — Die Latiner hatten das öde Gebiet südlich von der Tiber bis zu den pontinischen Sümpfen inne. Gegen 30 Städte waren zu einem Bunde vereinigt; Albolonga war der Vorort. Bei den Latinern blühte Ackerbau und bürgerliche Freiheit, die Religion war auf Naturdienst gegründet und stand mit dem Landbau in Verbindung. Sie verehrten den Saatengott Saturn und seine Gattin Ops. Auch die Göttin Vesta, deren heiliges Feuer von 12 Jungfrauen (Vestalinnen) unterhalten wurde, war bei den Latinern heimisch. Inmitten der drei Völker, da, wo deren Grenzen zusammenstießen, entstand (753 v. Chr.) Rom. Und wie in der neuen Stadt die verschiede- nen Volksangehörigen zusammenflössen und sich vermischten, so mußte der daraus hervorgehende Staat die Nationalangelegenheiten seiner verschiede- nen Bürger in sich vereinigen. Von den Etruskern nahmen die Römer die aristokratische und hierarchische Staatskunst, von den Samnitern die rauhe kriegerische Tapferkeit und von den Latinern das patrizische und plebejische Element auf und wurden so in den Stand gesetzt, über die drei Stammvölker hervorzuragen. 25. Rom unter Königen (753 — 510). 1. Roms frühestes Gebiet. Bebauung der „sieben" Hügel. Vcrfassnng des Romu^ luö. Vollbürger und Klienten, später auch Plebejer. 2. Eintheilung der Voll- bürger in 3 Tribuö und 10 Kurien. Die Königswürde und ihre. Insignien. Der Senat (100, 200 und 300 Mitglieder). Patrizier (patres). Einfluß der Familie. Truppenmacht (3300 Mann). 3. Römische Gottheiten: Janus, Diana, Saturn. Jupiter, Mars, Vesta. Die vestalischen Jungfrauen. Priester und Wahrsagers Etrusker. Samniter. Latiner.

7. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 66

1869 - Hildburghausen : Nonne
66 Alte Geschichte. Brutuö und Kollatinus. Klaffen im Heer als Schwerbewaffnete zu dienen, während die Mitglieder der 6ten Klasse vom Kriegsdienst befreit, überhaupt fast ohne alle Pflichten gegen den ^>taat waren. In der Versammlung der Centurien, comitia centuriata, ruhte nunmehr die Gewalt des Staates; sie hatte die höchsten Beamten zu wählen und über Krieg und Frieden zu entscheiden. Indem die Abstim- mung nicht nach Köpfen geschah, sondern jede Centurie eine Gestammt- st i in me abgab, waren die wichtigeren Angelegenheiten vorherrschend in die Hände der besitzenden und gebildeten Bürger gelegt, und ebenso beruhte auf ihnen die Kraft des Staates in den kriegerischen Unternehmungen. Dieser Stand der Dinge dauerte im Ganzeu auch in den Zeiten der Republick fort; die Volksversammlung der Centurien blieb auch da die souveräne Gewalt des Staates. Und die folgenden politischen Kämpfe wollten nicht sowohl an der äußeren Verfassung etwas ändern, sondern vielmehr die Verfassung selbst zu einer Wahrheit machen, d. h. die Rechte, welche in derselben den Plebejern scheinbar gleich mit den Patriziern gewährt waren, ihnen auch in Wirklichkeit erringen. 26. Die Konsuln. Strenge des Brutus. Die Diktatur. 1. Einführung von Konsuln; deren Abzeichen und Macht. Brutus und Kollatinus. Ergänzung des Senats (patres et conscripti). 2. Unzufriedenheit junger Patrizier. Verschwörung. Verhafiuug der Schuldigen. Hinrichtung von Brutus' Söhnen und Kollatinus' Neffen. Kollatinus' Verbannung. Publins Valerius erringt das Recht der Provokation. 3. Kämpfe deö Tarquinius gegen Rom. Schlacht im Walde Arsia. Tod des Brutuö. 4. Volksunruhen in Rom. Wahl eines Diktators. Titus Larrius (498). Waffenstillstand. Wiederausbrnch des Krieges. Diktator Auluö Posthumius. Schlacht am See Regillus (496), Tod des Tarquinius (495). Amtszeit eines Diktators. 1. Nach Vertreibung der Könige (510) stellte man an die Spitze des römischen Staats zwei Konsuln, welche ihr Amt am 1. März an- traten und nur ein Jahr lang behielten. Anfangs dursten sie nur aus den Patriziern gewählt werden. Mit Ausnahme des Diadems und Pnr- purmantels hatten sie fast alle königliche Abzeichen; doch wechselten die Fasces zwischen beiden von Monat zu Bsonat, damit nicht, wenn Beide die Fasces hätten, die Furcht verdoppelt schiene. Ihnen war, so zu sagen, die königliche Gewalt auf ein Jahr anvertraut. Allmälig wurde aber ihre Macht geschmälert, und zwar zunächst durch die Pro vokation oder das Recht, von den Urtheilsprüchen der Konsuln an das Volk zu appelliren; später durch die Jntercession der Volkstribunen, sowie durch die Trennung der Censur und Prätur von der Konsulwürde. Nur in besonders gefahr- vollen Lagen des Staates wurde den Konsuln unumschränkte Gewalt er- theilt. Der Senatsbeschluß lautete alsdann: „Videant consules, ne quid detrimenti capiat respublica.“ Die abgegangenen Konsuln hatten, zumal als Senatoren, noch immer einen ausgezeichneten Rang und führten den Titel Konsularen. Zu den ersten Konsuln wurden Brutus und Kollatinus erwählt, die beiden Retter der Volksfreiheit. Sie ergänzten den unter Tarquinius fast verödeten Senat wieder auf die gesetzmäßige Zahl von dreihundert durch die Aufnahme neuer Mitglieder aus den plebejischen Rittern. Die

8. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 68

1869 - Hildburghausen : Nonne
68 Alte^Geschichte. der erste, welcher diese neue Würde bekleidete. Sein Auftreten erregte Schrecken bei der römischen Gemeinde; Keiner weigerte sich, Dienste zu nehmen; Jeder folgte willig den Befehlen. Schrecken kam selbst über die Feinde, die nun den Frieden begehrten. Man bewilligte ihnen einen Waffen- stillstand auf ein Jahr, und da so die Ruhe wieder hergestellt war, legte Lartius feine Würde nieder und die Konsuln traten wieder ihr Amt an. Als die Zeit des Waffenstillstandes verflossen war, begannen die Latiner den Krieg. Und abermals sahen sich die Römer genöthigt, einen Diktator. zu wählen, den Aulus Posthumius. Unter seiner Führung kam es Regilluö im Jahre 496 zu einer höchst blutigen Schlacht am See Regilluö *). 496. Die Latiner wurden geschlagen und Tarquinius sah sich genöthigt, nach Kuniä zu fliehen, wo er schon im folgenden Jahre starb (495). Amtszeit d. Ucbrigens durfte die Diktatur gesetzlich nicht länger als sechs Monate Diklalorö. dauern, damit nicht diese unumschränkte Gewalt in eine vollständige Allein- herrschaft ausarte; gewöhnlich jedoch legte der Diktator noch vor Ablauf dieser Zeit sein Amt nieder und zwar immer, wenn das erfüllt war, wozu man ihn erwählt hatte. Später wurde die Diktatur noch oft erneuert, und zwar jedesmal in drohenden Gefahren des Staates, wenn schleunige Entschließung und Ausführung nöthig war. — Ein Diktator wurde in der Regel aus der Reihe der Konsularen genommen. 27. Streit zwischen den Patriziern und Plebejern (500 bis 300 v. Chr.) l. Das Volkstribunat 494. — Neble Stellung der Plebejer. Mehrmalige Ver- weigerung des Kriegsdienstes. Auözug nach dem heiligen Berg (494). Einführung von Voltstribunen (494). Geregelter Kampf zwischen Plebejern und Patriziern. Zwei plebejische Aedilen. Verbannung des Koriolan (491). 2. Das D ecem- virat (451—449). Spurius Kassius schlägt ein Ackergesetz vor, wird aber den tarpejischen Felsen herabgestürzt (486). Gewaltsamer Tod des Genucius (473). Wahl der Tribunen und Aedilen in den Tribuscomitien (472). (Unlergang der Fabier 477). Antrag des Terenlilius Arsa auf schriftliche Gesetze (462). Gestaltung voll 10 Tribunen (457). Das Decemvirat (451—449). Appius Klaudius. Ge- setz der zwölf Tafeln. Bedeutung der Plebescile. 3. Das Militartribunat und die Een sur (444). Erlaubniß der Heiraten zwischen Patriziern und Ple- bejern (445). Antrag auf Zulassung der Plebejer zum Konsulate. Schrecken der Patrizier. Einführung von Mititärlribunen uild Censoren (444). Konsuln oder Militärlribunen (444—367). Eroberung von Veji (396). Verbreilnllng Noms durch die Gallier (389). Wiederaufbau der Stadt durch Kamillus. 4. Endlicher Sieg derplebejer (300). Anträge der Tribunen (Abschasfuilg der Kriegstribunen; Ackergcsetz). Liciniuö und Sertius. Rom ohne hohe Staatsbeamte (375—3 /0). Serlius, erster plebejischer Konsul (366). Einführung der Prätur und kurulischen Aediliiät. Ein Plebejer kurulischer Aedil (364), Dlktalor (355), Censor (350), Prätor (336), Oberpriester (300). Vollständige Gleichstellung. (Opferlod des Markus Kurtius 365.) 1. Das Volköbribun at (494). — Durch Aufhebung der Königs- regierung hatten nur die Patrizier gewonnen. Sie bekleideten alle öffent- lichen Aemter, richteten das Volk nach Willkür und hatten den Nießbrauch der Staatsländereicn (ager publicus). Die Plebejer dagegen befanden sich um so schlechter. Durch die auswärtigen Kriege oft an der Bestellung i) Regillus, ein kleiner See östlich von Rom.

9. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 72

1869 - Hildburghausen : Nonne
Sieg bev und die Plebejer hatten die Freude, ihren unermüdlichen Streiter Scrtius Plebejer als den ersten Konsul aus ihrer Mitte wählen zu können (366). Auch 366. das Ackergeseh wurde angenommen. Vorzüglich war es der alte Diktator Kamillus, der durch sein Ansehen die Aussöhnung der Parteien vermittelte. Uebrigens hatte man auch diesmal zu Gunsten der Patrizier die höchste Gewalt in etwas verringert. Von dem Konsulate wurde das Richteramt getrennt und dieses einer besondern Magistratsperson, dem Prätor, der immer Patrizier sein sollte, übertragen. Ebenso erlangten die Patrizier, daß neben den plebejischen zwei patrizische Aedilen — von den Amtsstühlen aediles curules genannt — bestellt wurden. Seitdem die Patrizier aus den Hauptvorrcchten ihrer Geburt verdrängt waren, blieb der Kampf um gleiche Berechtigung zu den noch übrigen Ehren- stellen nur ein Spiel für das Volk. Schon nach zwei Jahren wurde ein aedilis curulis aus dem Plebejcrstande gewählt, neun Jahr später (355) Vollständige auch ein Diktator, fünf Jahre darauf (350) ein Censor und abermals vierzehn Jahre später (336) selbst ein Prätor. Und als im Jahr 300 6 ' sogar das Priesterthum, das noch immer den Patriziern vorbehalten blieb, ebenfalls den Plebejern zugänglich wurde, da endlich hatte aller Unterschied aufgehört *). 28. Die römische Heldenzeit (360-290). 1. Friede zwischen den römischen Parteien. Roms Heldenzeit (360—290). Krieg gegen die Gallier: Manlius Torquatus (361) und Valerius Korvuö (348). 2. Erster Samniterkrieg (343 — 341). 3. Krieg gegen die Latiner (339 — 338). Schlacht am Vesuv; Strenge des Manlius; Aufopferung des De eins Mus. 4. Zweiter Samnilerkrieg (326—290). Der Diktator Papirius Kursor. Sieg des Unlerfeldherrn Rullianus. Pontius, Anführerder Samniler (321). Römische Schmach in den kaudinischen Pässen. Benehmen des Senats; Uebergewicht der römischen Waffen. Schlacht bei Se nt in um (295). Aufopferung des jüngeren Decius Mus. Gefangennahme und Hinrichtung des Pontius (292). Friedensboten bei Kurius Dentalus. Friedensschluß (290). 1. Als durch Zulassung der Plebejer zum Konsulate die Eintracht im Innern hergestellt war, konnten sich die Römer mit um so größerer Kraft nach außen wenden. Auch suchte in den folgenden Jahrzehnten ein Stand dem andern es an Tugend und namentlich an kriegerischer Tapferkeit vor- zuthun, so daß eine wahre Heldenzeit entstand. Zunächst erprobte sich Roms Mcmnheit in einer Fehde mit den Galliern, welche noch immer in Streifzügen Mittelitalicn heimsuchten. Im Jahre 361 forderte ein riesenmäßiger Gallier einen römischen Ritter öffentlich zum Zweikampfe heraus. Anfangs wollte Niemand den Kampf bestehen, dann aber ging Titus Manlius, des Manlius Kapitolinus Sohn, auf den 1 1) Das Ende dieser langjährigen Streitigkeiten stellte sich gleichsam symbolisch dar in der Erzählung von dem in diese Zeit (365) fallenden Opfertod des Markus Kurtius. Auf dem Forum war' durch ein Erdbeben eine tiefe Schlucht entstanden, die durch nichts anözufüllcn war und die nach den Aussagen der Priester sich nur schließen' sollte, wenn das Kostbarste, das die Stadt besitze, hineingeworfen werde. In diesen Schlund stürzte sich Kurtins, ein junger palrizischer Krieger, zu Pferd und in voller Rüstung, da Rom nichts Kostbareres habe, als die Tapferkeit und Hingabe seiner Bürger, worauf die Kluft sich sofort wieder schloß.

10. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 74

1869 - Hildburghausen : Nonne
74 Alte Geschichte. die beiderseitigen Heere handgemein geworden waren, wurde die Mann- schaft des Deciuö zurückgedrängt. Da gedachte der Konsul seines Ver- Aufopfer- sprechens, ließ sich von dem Pontifex zum Tode weihen und sprengte ung des wüthend unter die Feinde, wo er den Geschossen erlag. Solch' edle Auf- Deeius opferung flößte den Römern Muth ein: sie sammelten sich aufs Neue und Bms. erfochten einen vollständigen Sieg. Bald daraus wurden die Latiner voll- ständig unterworfen. 2. samniti- 4. Zweiter Krieg gegen die Samniter (326 — 290). Nach einer Unterbrechung von 15 Jahren begann der Krieg mit den Samnitern ' aufs Neue. Der Diktator Papiriuö Kursor rückte in Samnium ein, mußte aber wegen ungünstiger Auspicicn nach Rom zurückkehren. Wäh- rend seiner Abwesenheit ließ sich der Reiteroberst Rullianuö trotz des erhaltenen Verbots in ein Tressen ein und trug einen glänzenden Sieg davon. Die Strenge des Kriegsrechts verlangte den Tod des Ungehorsamen; nur die Fürbitte des Volkes und des Heeres ließ ihn Begnadigung finden. Einen zweiten Sieg erfocht Papirius selbst, in Folge dessen die Samniter um Frieden baten. Der römische Senat bewilligte jedoch nur einen ein- Ponlius jährigen Waffenstillstand und ließ nach Ablauf desselben den Krieg fort- 321. setzen. Da wählten die Samniter (321) den Pontius zu ihrem An- Kaudium. sührer. Dieser nahm heimlich sein Lager in der Nähe von Kaudium^) und verbreitete das Gerücht, daß er eine römische Bundesgenossenstadt in Apulien (Luceria) mit ganzer Macht bedränge. Auf diese Nachricht hin schlugen die Konsuln, um der bedrohten Stadt beizuspringen, statt des sicheren Umwegs an der Meeresküste den nähern, aber gefährlichern Weg durch die Kaudinischen Pässe ein. Das war es, was Pontius gewünscht hatte. Kaum waren die Römer in den Paß eingezogen, so ließ er den Zugang sperren, wie der Ausgang schon längst gesperrt war. Das römische Heer konnte weder vor- noch rückwärts und mußte um Frieden bitten. Bei solcher Sachlage ließ Pontius seinen Vater, einen einsichts- vollen Greis, um Rath fragen. Dieser antwortete: „Laßt alle Römer frei und ungekränkt abziehen." Pontius wunderte sich über diese Antwort und glaubte, daß der Bote falsch gehört hätte. Er schickte daher zum zweiten Mal an seinen Vater. Jetzt antwortet der Greis: „Tödtet alle Römer ohne Unterschied!" Niemand verstand den Sinn dieser Antworten. Pontius ließ daher steinen Vater selbst herbeiholen. Nun sagte der Greis: „Ihr müßt entweder alle Römer tobten, um ihre Kraft zu schwächen, oder ihr müßt sie alle schonen, um sie durch diese Wohlthat verbindlich zu machen." Pontius verwarf beides und wählte einen Mittelweg. Die Konsuln mußten Frieden versprechen, zur Sicherung desselben 600 Ritter als Geiseln stellen und zuletzt mit dem ganzen Heer durch das ^ Joch gehen. Das war die größte Demüthigung, welche die Römer erfahren konnten. Voll Scham und stiller Wuth zogen die entwaffneten Soldaten über Kapucw) nach Rom; sie getrauten sich kaum in die Stadt zu treten. Doch der römische Senat bestätigte den geschlossenen Vertrag nicht, sondern lieferte die beiden Konsuln und die, welche sonst den Vertrag be- 1 1) Kaudiuin Stadt in Samnium, an der Grenze gegen Kampanien. Von hier fuhrte die Slrahe nach Benevent durch zwei hohe, euge, bewaldete Bergpasse (furculae Caudinae). — Kapua, Hauplstadt von Kampanien.
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